
Fachbrief Nr. 5 Physik 16.09.2007
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
mit diesem Fachbrief möchte ich Ihr Interesse am Einsatz grafikfähiger Taschenrechner
(GTR) bzw. von Taschencomputern (TC) mit Computeralgebrasystemen (CAS) im Physik-
unterricht unterstützen. Diese Technologie, die im Fach Mathematik bereits vielerorts zum
Einsatz kommt, kann auch den Physikunterricht bereichern und die Attraktivität des Faches
erhöhen.
An Beispielen wird verdeutlicht, wie sich die Technik sinnvoll im Unterricht einsetzen und
damit ein interessanter, lebendiger und alltagsnaher Unterricht gestalten lässt. Sie finden
ferner Tipps zur notwendigen und sinnvollen technischen Grundausstattung, Hinweise zur
Einordnung in die Rahmenlehrpläne und zur Kompetenzentwicklung, Fortbildungsangebote
sowie Literaturempfehlungen zur Thematik.
Dieser Fachbrief wurde im Wesentlichen von dem Kollegen Mirco Tewes (Primo-Levi-Schule
03Y14) mit Unterstützung von Herrn Dr. Karl-Heinz Keunecke aus Kiel, der die Arbeit der
Physiklehrer bei T
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-Deutschland koordiniert, verfasst. Herrn Tewes danke ich herzlich für
seine Arbeit. Er steht Ihnen für Rückfragen im Zusammenhang mit dem Thema gerne zur
Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Chr. Bänsch
Einleitung
In vielen Bundesländern sind GTR oder TC im Mathematikunterricht und in Abschlussprü-
fungen bereits verbreitet. Ihre Verwendung hat den Mathematikunterricht wesentlich verän-
dert und für Schülerinnen und Schüler noch attraktiver gemacht. Leider beschränkt sich die
Nutzung der Geräte weitgehend auf den Mathematikunterricht, obwohl diese Technologie
auch in den naturwissenschaftlichen Fächern mit großem Nutzen eingesetzt werden kann.
Jedes Messprotokoll und jede Statistik kann als Tabelle eingegeben, grafisch dargestellt und
zudem auf vielfältige Weise ausgewertet werden. Die Rechner bieten sich weiterhin für
Modellierungen und Simulationen naturwissenschaftlicher Vorgänge an. Vor allem aber las-
sen sich die Geräte auch als digitale Datenerfassungssysteme mit mehr als 50 Messsonden
nutzen, mit denen viele Standardexperimente in den Fächern Biologie, Chemie und Physik
durchgeführt werden können. Aber auch interessante, weitere Phänomene, deren
quantitative Betrachtung mit herkömmlichen Messmethoden nicht möglich ist, können damit
Eingang in den Unterricht finden.
Durch die Mobilität der Geräte werden Untersuchungen in der normalen Umgebung der Ler-
nenden mit authentischen Daten zu Fragestellungen aus deren Alltag erheblich erleichtert.
Die Systeme sind zudem im Vergleich zu Messsystemen, die nur mit PC-Anbindung funktio-
nieren, sehr kostengünstig, wenn die Schüler/innen bereits einen TC besitzen. Es sind dann
nur noch das Interface und die Sonden aus dem Physiketat zu beschaffen.
Mit mehreren Messsystemen ist differenziertes Arbeiten in Schülergruppen mit ergebnis-
offenen Fragestellungen leicht durchführbar. Die Schüler/innen entwickeln selbstständig
Ideen und Lösungsansätze zu kontextorientierten und alltagsbezogenen Fragestellungen
und können ihre Vermutungen rasch prüfen. Unterschiedliche Lösungswege und den
Schülergruppen angepasste Vorgaben werden so schnell zur Normalität.
Der Einsatz von GTR oder CAS im Physikunterricht leistet insgesamt einen Beitrag zur
Vorbereitung der Schüler/innen auf computergestützte Arbeitsweisen in den Naturwissen-
schaften. Die Physik und ihre Phänomene rücken in den Fokus. Die Rechner helfen bei der
Überwindung mathematischer Schwierigkeiten zugunsten der Behandlung physikalischer
Inhalte und damit auch zugunsten des Erwerbs fachbezogener Kompetenzen.
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